Der Freytag: Gloriosa-Läuten – Profanes trifft Sakrales

Der Blick auf die Uhr. Foto von: bettinas-jungbrunnen.de

Ein letzter prüfender Blick auf die Taschenuhr; gleich ist es so weit und die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt – die Gloriosa – läutet über Erfurt hinweg – ich bin gespannt, wie sie klingt. – Seit meiner Jugend fasziniert mich der Klang von Kirchenglocken. Der Himmel ist blau und keine Wolke ist weit und breit zu sehen; die Sonne scheint bei angenehmen 25 Grad und es weht ein leichtes Lüftchen, das erfrischt. Im Blick der Domplatz mit dem Dom links und der Severikirche rechts davon im Hintergrund. Ein Wochenende in Erfurt geht zu Ende mit dem Höhepunkt: das Läuten der Gloriosa.

Das Video-Format »Glockenläuten« begann mit der Aufnahme des 12-Uhr-Läutens vom Bamberg Dom – siehe: Der Freytag: Das 12-Uhr-Läuten vom Bamberger Dom und die Kultivierung von Geduld. Nach diesen ersten Aufnahmeerfahrungen in Bamberg habe ich beschlossen, nur noch authentische Mitschnitte online zu stellen. Die Welt ist laut, sie ist farbenfroh mit vielen Misch- und Hintergrundgeräuschen. Auf ein aufwendiges Nachbearbeiten der Audiospur verzichte ich, um die Authentizität der Eindrücke vor Ort nicht zu verzerren und nicht zu verfälschen. Das Profane trifft das Sakrale. Die vielfältigen Stadtgeräusche vermischen sich mit dem Glockenklang; die Gesamtheit mit ihrer Lebendigkeit besteht aus den kleinen, nicht perfekten akustischen Augenblicken vor Ort.

Der größere Teil dieser heutigen Kolumne besteht aus dem Anhören und dem Nachempfinden des sakralen Profanen oder des profanen Sakralem vom Domplatz. – Eine kleine Randnotiz. Vor dieser Aufnahme bin ich im Café Rommel zum Frühstück gewesen, im ältesten Wiener Kaffeehaus; wer sich auf Luthers Spuren begibt und die Stadt Erfurt besucht, dem empfehle ich diesen besinnlichen Ort der Einkehr ganz besonders.

Und jetzt der einmalige Klang der Gloriosa. Link zum Video: https://ganjing.one/V4ysQj

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Fortsetzung folgt …

S.

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